Mittwoch, 18. November 2009

Spätherbst am Altarm


Spätherbst am Altarm

Ich kann mich noch gut an das Ende des Winters 08/09 erinnern. Ich war für die kommende Saison topmotiviert. Sicher, den PB zu überbieten, war nach dem legendären Novembertag 08 unrealistisch, aber ich wollte wie jedes Jahr, jede freie Minute am Wasser verbringen.

Mittlerweile schreiben wir Mitte November 09 und was wurde aus diesem Vorsatz? Fakt ist, ich war so wenig am Wasser wie schon ewig nicht mehr. Früher hielten mich meine Hawara und das eine oder andere Kaltgetränk in versch. Kneipen ab, um ans Wasser zu gelangen, heuer waren es eine schwere Krankheit meiner treuen Gefährtin Sarah (Golden Retriever) und ein Umzug, der mich abhielt, um meine kostbare Freizeit am Altarm zu verbringen und den einen oder anderen „Göbn“ zu fangen.

Beschweren darf ich mich trotzdem nicht – 3 Fische zwischen 19 – 20kg wurden überglücklich gelandet, zudem etliche 10+.

Jetzt im November, wo mein Hund endlich gesundet und die neue Whg renoviert und eingerichtet wurde, konnte mich nichts mehr halten – trotz Wassertemperaturen von 8° ging es ab Richtung Donauauen.

Dass es unter 10° Wassertemperatur recht schwer ist zu fangen, wissen wir alle, aber schon beim Aufbauen genoss ich den Spätherbst, der für mich die schönste Zeit am Wasser ist.
Wenn zeitig in der Früh Nebelschwaden knapp über der Wasserfläche ziehen, der Waldboden voll von abgefallenem Laub ist, muss man die Zeit einfach nützen um am Wasser zu knotzen.

Ich montierte die Ruten mit einem Sinker und die andere mit einem 14er Pop Up, der für mich der ideale Spätherbstköder ist. Dann hieß es wie immer: Warten!

Nach den Entbehrungen der letzten Wochen fand ich es herrlich wieder dem Hobby zu frönen und es fehlte wahrlich nur mehr das I-Tüpfelchen. Ich trank einen Früchtetee und zündete mir ein Pfeifchen an, derweilen ich die Wasseroberfläche beobachtete. Nichts tat sich – kein aufgehender Fisch, nur das Krächzen der Krähen, die mich im Auge behielten, während sie von einen auf den anderen Baum flogen.

Plötzlich meldeten sich die ATTs (die ich als DEN KAUF der letzten Jahre bezeichne), jene Rute die mit einem 14er Mainline Tuttifrutti Pop Up bestückt war, ging sehr zögerlich ab.
Da im Altarm jede Menge Hindernisse sind, stürzte ich wie verrückt zu den Ruten um den Fisch vor dem Holz fernzuhalten.

Aber ich spürte nur einen kurzen Widerstand und dann war es mit der Herrlichkeit vorbei und ich kurbelte ein abgerissenes Vorfach rein.

Na Bravo – gerade jetzt im Spätherbst, wo es ohnehin so zäh ist, passiert so was…

Schnell ein anderes Rig gebunden und den nächsten 14er Poppi auf die Reise geschickt, aber es tat sich nichts mehr.

Spätherbst am Altarm – kein Wunschkonzert, aber es werden nur Briefe aufgegeben und schon bald werde ich mir dort wieder den Arsch abfrieren – der Herbstgöbe muss raus! (und nat. wieder rein)

Frei nach Jack Wolfskin – Karpfenfischer, draußen zu Hause!

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