Donnerstag, 13. Januar 2011

Neues Jahr- Neues Spiel!

Leider fiel der alljährliche Silvesterurlaub heuer diversen Renovierungsarbeiten in meiner Wohnung zum Opfer. Also wurde erstmals nach langer Zeit der Jahreswechsel in Wien verbracht, allerdings war um zwei Uhr Stopp mit feiern, da am Neujahrstag in der Früh die Reise Richtung Kroatien losging. Gemeinsam mit Franz vom Nashteam-Austria und Christian, einem Freund von ihm, fuhr ich an eine mir unbekannte Schottergrube wo wir am Nachmittag nach ereignisloser Fahrt ankamen.
Mario, der Aufseher, erwartete uns bereits und zeigte uns während einer Runde ums Wasser aussichtsreiche Plätze wo er mit eventuellen Fischen rechnete.
Franzi und Christian entschieden sich für einen Platz in der Nähe des Schotterwerks, ich wählte eine 400 Meter entfernte Stelle am schmalen Ende des ca.20 Hektar großen Gewässers, wo vor kurzem 2 Angler mehrere Karpfen fangen konnten! Eigentlich gute Vorzeichen, und gestärkt mit meinem grenzenlosem Selbstvertrauen baute ich das Camp auf.




Bei der Fahrt mit dem Echo wurde schnell klar das der Bagger hier gründliche Arbeit geleistet hatte, fast überall fiel die Uferkante steil auf eine Tiefe von 20-25 Meter, keine auffälligen Erhebungen oder Schotterbänke, somit legte ich alle Ruten im Uferbereich in 5-9 Meter Tiefe ab.
Gefüttert wurde mit einem Mix aus zum Teil zerdrückten Birdy- Boilies, Süssmais und Strawberry- Matchfutter, als Köder dienten wie immer in Protein Crab Dip eingelegte Kugeln.
Diese Kombination hat mir schon im Dezember bei zufrierendem Wasser einige dicke Schneekarpfen beschert!


Die ersten beiden Tage brachten aber keinem von uns irgendwelche Aktionen, es gab nur Temperaturen von bis zu – 10 Grad und einiges an Neuschnee.
Zu Testzwecken hatte ich mir die HPV- Heizung ausgeborgt, geniales Teil, m.M. nach fast zu viel Leistung und den angegebenen Gasverbrauch von 280 Gramm pro Stunde möchte ich stark bezweifeln. Selbstverständlich ist ein Easy-dom nicht das ideale Winterzelt, aber trotz sehr sparsamer Nutzung der Heizung war die 10 Kilo Flasche nach nur knapp 4 Tagen leer!




Das es aber doch möglich war Fische zu fangen, bewies Franzi, konnte er doch in der 3ten und 4ten Nacht 5 (!!!) feine Karpfen fangen und ich durfte Bilder mit herrlicher Neuschneekulisse machen.
Schon nach den ersten drei begann natürlich die Hänselei! Franzi gab mir bereitwillig Auskunft darüber, was ich anders machen sollte, das jetzt einfach die Jugend nachrückt, meine besten Zeiten vorbei sind u.s.w.! Super, genau das was ich brauch, und zu alldem weiterhin kein Drücker an meinen Ruten!


Als die beiden dann am Mittwoch die Heimreise antreten mussten, entschied ich mich natürlich dazu, den Platz zu übernehmen, war jetzt bis auf einen wilden Hund der mein Zelt aus Dankbarkeit für etwas Futter bewachte, alleine am Wasser, eigentlich sollte jetzt nichts mehr schief gehen können!


Tag 5&6 brachte aber zu meiner Schande außer rasch steigenden Temperaturen bis + 15 Grad und schmelzendem Schnee keinerlei Aktionen, allerdings immer wieder nette Anrufe des jungen Nash-Rookies, in denen er mir weiterhin erklären wollte wie man richtig angelt! Wo war jetzt plötzlich die Selbstverständlichkeit mit der ich im letzten Jahr Fische fing, oft sagte ich große Karpfen schon vor dem Fischen an! Lässig, oft schon überheblich, ohne viel nachzudenken und immer mit dem mir eigenen Grinser hüpften mir fast in jedem Wasser dicke Rüssler in den Kescher, war diese Serie im neuen Jahr plötzlich vorbei???
Am letzten Tag bekam ich Gesellschaft, Mario der Aufseher fischte neben mir und aufgrund des Feiertages und des wieder warmen Wetters waren auch noch 5 andere Einheimische am Wasser.
Bei angenehmen 10 Grad saßen wir fast bis Mitternacht zusammen, ich erhielt viele Informationen und Tipps über das Wasser, leider konnte mir aber niemand mein Grinsen zurückgeben und erklären warum ich nichts fing.
Kurz nach halb drei musste ich eines der zuvor getrunkenen Biere vors Zelt bringen und gerade als ich wieder im Schlafsack lag, war er plötzlich da! In 14 Metern Tiefe hatte er die Kugel eingesaugt und schon nach einigen Minuten war mir klar, es passt wieder, ich kann es ja doch noch und der erste Blick auf den Fisch im Netz bestätigte kurze Zeit später, Spiegler, fett, schwer, es geht also weiter im neuen Jahr, erster Karpfen und gleich 21 Kilo, und wieder einmal im letzten Moment!




Mario war beim Versorgen des Fisches behilflich, freute sich fast genau so wie ich, rief sofort alle anderen am Wasser an und sagte mir das sie am Morgen zum Fotografieren kommen werden.
Als ich lange Zeit später endlich einschlief, hatte ich ihn dann auch wieder, meinen Grinser, und nach ein paar Stunden Schlaf war er auch am Morgen immer noch da und hoffentlich wird er 2011 bleiben!

LG- Schurl

P.S.: Ich brauch wohl nicht zu erwähnen wen ich am Heimweg anrief um ihm den Unterschied zwischen Qualität und Quantität beim Karpfenangeln zu erklären...!