Dienstag, 31. August 2010

Und wieder einer...!

Da ich zur Zeit beruflich schwer eingeteilt bin, sind länger Fahrten ins Ausland leider nicht möglich und so verbringe ich die ein bis zwei freien Tage pro Woche praktischerweise am Tullner Hauswasser.


Vorletztes Wochenende durfte ich gemeinsam mit seiner grauen Eminenz, Herrn Kurt, eine Nacht die eigentlich gar nicht geplant war, blanken. Trotzdem wiedermal nett ein paar Stunden mit dem alten Mann zu verbringen.
Sonntag früh setzte er dann seine Erfolgsserie fort, ein dicker Schuppi konnte einem Popup aus der Dose die er mir am Vortag gestohlen hat, nicht wiederstehen!


Für das folgende Wochenende war das volle 2-Tages Programm geplant- keine Grillfeiern bei Freunden oder Verwanden, Büro- und sonstige Arbeiten wurden verschoben und auch meine bessere Hälfte war in München! Herz was willst du mehr?!?
Am Mittwoch brachte ein schwitzender GLS-Mensch noch rechtzeitig ein 40 Kilo Paket der Firma Zado, worin sich die neuen Birdy Bullet Kugeln befanden, von denen ein großer Teil noch am selben Tag im Teich versenkt wurden.
Basierend am Zado-Maso Grund Mix, der mit einer Vogelfuttermischung, Black Pepper Oil und einem Peachflavour verfeinert wurde, sollte mit der neuen Kugel eigentlich nicht viel schief gehen können.
Freitag Nachmittag wurden dann die Eisen ausgelegt, mit von der Partie war auch Semmel, der Hund meiner Freundin, an sich völlig unproblematisch, abgesehen von Kälte-, Wärme- und Nässeempfindlichkeit sowie chronischen Darm- und Magenproblemen, Dauerhunger und Boiliesucht!!


Kurz nach dem traditionellem, abendlichen Verzehr der Käsekrainer dann die erste Piepserei auf einer der Ruten, bestückt mit einer 20mm Doublette. Aufgrund der Distanz und des Krautes rascher Bootseinsatz und zu meiner absoluten Verwunderung hing am anderen Ende eine Rotfeder!!! Seit eineinhalb Jahren war ich hier von diesen Quälgeistern verschont geblieben- Zado, was schickst du mir da für einen Rotz???
Um 4 Uhr holte mich ein Fallbiß aus den Träumen, gibt’s ja nicht, seit Monaten keine Brachse und jetzt sogar in Kombination mit einer Rodfeder!
Beim neuerlichen Auslegen der Rute überlege ich schon was ich dem Germanen für diese nächtlichen Störenfriede wünschen soll, einen eitrigen Zehennagel oder lieber juckende Pickel am Arsch...!
Nachdem ich gerade wieder eingeschlafen bin, ganz kurzer Run, die Rutenspitze ruckt nur gelegentlich und da ich die bombastischen Vollruns unserer Karpfen kenne, kann das eigentlich nur eine weitere Brachse sein! Voll demoralisiert wünsch ich dem Zado jetzt beides und sicherheitshalber noch Fusspilz dazu, gibt’s ja nicht...!
Beim Rausfahren beeile ich mich nicht sonderlich, als der Schlagschnurknoten kommt, spüre ich leichtes Rucken am anderen Ende, vielleicht doch eine Karausche oder ein kleiner Karpfen?
Komischerweise wird die Gegenwehr immer stärker, der Fisch bleibt zwar nur unter dem Boot, lässt sich aber nur schwer in Sichtweite bringen, beim ersten Blickkontakt sehe ich einen Schuppi, 10+, nach weiteren Minuten gebe ich im locker 15 Kilo und als er im Kescher ist, sehe ich ein dickes Wautzi das die 20 Kilo haben dürfte!!!




Sofort wurde Kurt beim Frühstück gestört und zum Fotografieren eingeladen, anschließend den lieben Herrn Zado anrufen und den Erfolg mit der neuen Kugel berichten, ich hatte ja eigentlich nie wirklich Zweifel daran...!
Meine analoge und Kurts digitale Reuben zeigten beide das Gewicht von 20,30 Kilo an, und nach dem Freilassen des Karpfens wurde natürlich mit einem Bierchen angestoßen. Daheim verglich ich die Bilder, in nächtelanger Arbeit hatte ich ja eine Liste mit allen bisher gefangenen Fischen vom Teich angelegt, und stellte fest das der Schuppi erst einmal, vor 13 Monaten mit ca. 15 Kilo gefangen wurde, wiederum eine fantastische Gewichtszunahme!
Der Samstag verlief ruhig, auch meine Versuche einen Zahnfisch zu fangen, scheiterten, Beschäftigung hatte ich nur mit Semmel, Diätfutter füttern, vom Boiliesack verjagen, ihren Bettelversuchen wiederstehen und sie suchen!


In der Nacht zum Sonntag kühlte es ziemlich ab und so schlief ich fest und tief bis kurz vor Tagesanbruch. Geweckt wurde ich von einem hier typischen Vollrun, der allerdings endete bis ich aus Liege war, normal eigentlich, der Fisch steckt im Kraut! Als ich zu den Ruten lief wunderte ich mich das keine der Led`s leuchtete, doch bei jedem Schritt wurde das Kreischen der Rolle lauter...! Ein Problem des Atts, von dem ich in einem Forum gelesen hatte und das ich im Frühjahr bei einem Freund selbst schon sah- bei einem extrem langem Biss kann es passieren das die Spannung zusammenbricht und der Bissanzeiger abschaltet!
Egal, ich war ja trotzdem geweckt worden und saß auch schon im Boot, und was sich in den folgenden 25,30 Minuten abspielte, ließ mich mehrmals an einem Karpfen zweifeln! Jeder Angler hat schon die unterschiedliche Kampfkraft von gehakten Fischen festgestellt, keine Ahnung warum, aber dieser Bursche gab echt Gas.
Anfangs nicht an die Oberfläche zu bringen, zog er das Boot fast 200 Meter zum anderen Ufer, jetzt nur nicht verlieren ich will ihn zumindest nur einmal sehen! Als er letztendlich doch im Kescher war, konnte ich eine gewisse Endtäuschung nicht verbergen, wie die Waage später zeigte 15,40 Kilo, aber gekämpft wie eine Büffel!!!


Leider hat er während des Drills ein paar Schuppen am Schwanz verloren, was aber nicht so schlimm war wie die Tatsache das er sich total verausgabt hatte, auch nach einer kurzen Ruhepause im Sack stand ich noch fast 20 Minuten mit ihm im Wasser, wo er zwar atmete aber sich nicht bewegte! Dann schwamm er doch noch weg und ich denke das er seinen kleinen Landausflug außer eine paar fehlender Schuppen unbeschadet überlebt hat!
Sonntag Mittag dann Schluß, Auto im Magazin ausräumen und wieder in den Arbeitsmodus bringen um eine weitere Woche mit Arbeit zu verschwenden!

Zwar konnte ich keinen meiner „Zielfische“ fangen, aber dafür einen mit dem ich absolut nicht gerechnet hatte, was eigentlich fast noch schöner ist!!!


LG-Schurl

Dienstag, 17. August 2010

ichwilldenspieglerdenichbeimschnorchelngesehenhab!!!

Ein herrliches Gefühl, wenn man am Donnerstag an vier Plätzen jeweils 5 Kilo Kugeln, und einiges an Partikeln und Pellets gefüttert hat und am nächsten Tag beim Auslegen der Ruten an den 3 gerade noch in Sichttiefe liegenden Stellen nichts als nackten, umgeackerten Schotter sieht!
Die Erwartungen waren natürlich groß, hatte ich die beiden letzten Mal am Hauswasser ja sogar ohne Vorfüttern jeweils mindestens einen Fisch gefangen, zwar keinen der Zwei die ganz oben auf der Wunschliste stehen, aber immer hin.



Somit startete ich das Unternehmen „ichwilldenspieglerdenichbeimschnorchelngesehenhab“!
Hatte ich doch schon dreimal an der selben Stelle 2 Spiegler beim Schnorcheln beobachtet, von denen einer der Dicke war, den ich schon im Juni mit 21,50 Kilo fangen konnte, den zweiten, der mein Zielfisch Nummer 1 ist, schätze ich auf sicher 1-2 Kilo mehr!
Das gerade der Futterplatz an dieser Stelle besonders üppig umgegraben war, machte mich noch mehr optimistisch den Spiegler dieses Wochenende zu fangen!


Als die Ruten, wie gewohnt alle mit Zado Popup, draußen waren, ein Blaubier geöffnet und die Ruheposition eingenommen war, dachte ich über die Fänge von zwei Freunden nach, die letzte Woche ihre PB`s deutlich verbessern konnten, beide fischten auch mit der Zado-Maso, die Kugel die mir heuer schon einige große Fische brachte, inklusive den drei größten am Hauswasser! Eigentlich kann ja gar nichts schief gehen!
Kurz nach Einbruch der Dämmerung hatte ich auf zwei Ruten einige Piepser, bei einer fiel der Swinger deutlich nach unten, na bitte ned, sicher Brachsen! Gerade als ich sicherheitshalber neu auslegen wollte, zogen nahezu zeitgleich mehrere Gewitter über das Wasser, die mich während der nächsten Stunden mehrmals dazu zwangen ins Auto zu gehen. Einige Blitze schlugen sogar in die über den Teich gehenden Hochspannungsleitungen ein und da ja alle Helden bekanntlicher Weise schon tod sind, zog ich die mädchenhafte Version vor!
Offenbar schlug sich das Blitzlicht auch auf den Appetit der Karpfen, und so „durfte“ ich die restliche Nacht durchschlafen um gegen 8 Uhr doch noch vom ATTs geweckt zu werden.
Der tiefste Platz, an dem ich nicht sehen konnte ob Fische gefressen hatten, brachte mir den heurigen Negativrekord- Spiegler mit knapp 8 Kilo! Was soll`s, nur nicht größenwahninnig werden, Fisch mit reinnehmen und ein paar Mattenfotos für die Statistik machen.


Den Samstag verbrachte ich wieder mal mit dem Fischen auf Zahnfisch, wobei ich einen weiteren Tiefschlag erlitt, 5 Hechte und alle können sich wieder befreien!
Trotz allem, volle Motivation für die zweite Nacht, alle Ruten neu ausgelegt und noch mal ordentlich nachgefüttert, ganz nach meinem Motto- gutes Futter kann nur durch noch mehr gutes Futter ersetzt werden!


Am Anfang der Nacht saß ich wieder mädchenhaft im Auto und erfreute mich an den mächtigen Blitzen, die ich ja grundsätzlich sehr gerne hab, nur halt nicht so wie früher um jeden Preis. Zum Glück war der Regen aber nicht so stark als letzte Nacht und auch die Gewitter hörten bald auf, und so schritt ich bald ins Reich der Träume!
Kurz vor 2 dann der gute, alte Dauerton, kurzer Blick aus dem Zelt, passt, die Rute am „Spieglerplatz“, danach wie schon zig-fach geübt, rein ins Boot, Vollgas Richtung Fisch, beim Schlagschnurknoten stoppen und langsam Richtung Fisch! Ja, noch dran, nur geht die Schnur ganz zum Ufer wo er an der Oberfläche im Kraut steckt, mühsam bekomme ich ihn mitsamt einem Riesen Packen Grünzeug ins Netz, sofort will ich wissen ob er`s ist, gerade sehe ich im Kraut einen dicken Spiegler, als er munter wird, und mich komplett vollspritzt! Egal, nachdem er sich endlich beruhigt, räume ich erneut Kraut aus dem Kescher, groß genug wär der Spiegler ja, nur „leider“ erkenne ich die große, einzelne Schuppe an der Seite, es ist der Große vom Juni, aber nicht mein Schnorchel-Wunschfisch!
Fast, aber wirklich nur fast, hätte ich mich erstmals über einen so großen Fisch geärgert, nur wär halt alles so schön geplant gewesen...!
Der anschließende Blick auf die Waage bestätigte meinen Verdacht, der Fisch dürfte weiblich sein, hatte er („sie“) seit dem letzten Fang knapp vor der Laichzeit doch deutlich an Gewicht verloren!


Da ich alleine war, wollte ich dem Karpfen das Einsacken ersparen, und ließ ihm nach ein paar Mattenfotos wieder zu seinem Kumpanen schwimmen, der in der Zwischenzeit sicher die restlichen Murmeln verschlang!
Bis zum Einpacken blieb`s ruhig, zufrieden konnte ich aber trotzdem sein und wenn ich bedenke das von meinen 7 Fischen die ich heuer am Hauswasser fing, 4 über 19 Kilo waren, darf ich sogar von einem sehr guten Zwischenergebnis sprechen!

So bleibt mir auch weiterhin ein fixes Ziel und solange heißt es- ichwilldenspieglerdenichbeimschnorchelngesehenhab!!!


LG Schur-Lee!

Mittwoch, 11. August 2010

Zwischen Schlenkerla und Baggersee

....so in etwa haben sich die paar Tage für einen Kurzurlaub verhalten.
Ein gemischter Aufenthalt in Bad Staffelstein und Umgebung.
Grundsätzlich war ein Angelausflug geplant außerhalb der gewohnten Umgebung.
Damit man auch kulturell etwas mitnehmen konnte wurden einige alte Städte und Dörfer in Augenschein genommen.
Die Gegend in Oberfranken und fränkischer Schweiz ist malerisch und bildet reichlich Abwechslung zum stundenlangen Werfen und der Jagd nach den bezahnten Bewohnern der Gewässer die reichlich zu finden sind.
Ausgangspunkt war Bad Staffelstein wo auch gleich vorab telefonisch das Wichtigste geklärt wurde.
Bestimmungen, Notwendigkeiten und Lizenzen.
Alles ganz einfach wenn man vor der Abreise informiert ist und man gleich die richtigen Stellen ansteuern kann.
Als erstes ging es um die Angelerlaubnis die man im Rathaus erhält und für drei Monate gültig ist.
Passfoto nicht vergessen, denn sonst gibt es noch ein unfreiwilliges Fotoshooting welches nur unnötig aufhält.
Der Amtsweg kann so schon lange genug dauern wenn man anderes im Kopf hat.
Im Anschluss ging es gleich zum „Angelspezi“ wo man ausgesprochen freundlich empfangen und mit reichlich Informationen und der Wochenkarte ausgerüstet wird.
Für ein gemütliches Gespräch ist auch Zeit und man merkt keine Hektik auch wenn sich die Geschäftszeit dem Ende zu neigt.Rund um Staffelstein gibt es genügend Baggerseen in allen Größen die das Anglerherz höher schlagen lassen.
Die verschiedenen Angelclubs sind meist direkt am See und in den Clubhäusern erhält man Lizenzen und Informationen.

Glasklares Wasser und Räuber die in der Deckung des Krautes lauern um sich unbarmherzig auf die Köder zu stürzen runden das Bild ab.
Vom Ufer aus sieht man wie Barsche ihre Runden ziehen und sich die Karpfen zu einem abendliches Stelldichein an den Schilfrändern treffen.
Petrijünger was willst du mehr?
Ich hatte das Glück, dass meine Savage Goldfische direkt vom Kraut aus attackiert wurden und man die Angriffe sprichwörtlich live miterleben konnte.


Um den Aufenthalt kulturell zu bereichern bieten im alten Stil erhaltene Dörfer und Städte mehr als genug Sehenswürdigkeiten.
Alte Fachwerkshäuser, Brauerein und Gasthäuser eingebettet in eine malerische Landschaft bestehend aus Bergen, Wäldern, Seen und Flüssen.
Egal wo man sich in der Gegend befindet ein Besuch von Bamberg darf nicht fehlen.
Enge Straßen, alte Häuser, der Dom und natürlich das „Schlenkerla“ ergeben eine Mischung welche man auf sich wirken lassen muss.
Eine kulinarische Empfehlung oder beinahe ein Muss ist das „Staffelbergbräu“ welches durch typisch fränkische Küche überzeugt.
Faire Preise und noch viel bessere Portionen bieten einen passenden Abschluss eines jeden Angeltages.