Freitag, 20. November 2009

33 lange, kalte und dunkle Tage!

33 lange, kalte und dunkle Tage! Genau so lang ist es inzwischen her das auf unserem Wasserl der letzte Karpfen gefangen wurde! Es war an dem Wochenende als ich mit Alex draußen war, als in der ersten Nacht bei Sturm und Regen ein feiner, fetter Spiegler den Weg in meinen Kescher fand und wir noch dachten, das ist das Ende der vorher schon einige Zeit anhaltenden Beißflaute!
Schließlich begann jetzt der goldene Herbst, in dem die Karpfen, vor allem die großen, wie verrückt fressen und sich auf alles stürzen was ihnen vor die wulstigen Lippen kommt!
Keiner hielt es für möglich das es tatsächlich 33 lange, kalte und dunkle Tage dauern würde, bis wieder ein Bissanzeiger losheulte!
Da die Fische die letzten 20 Jahre nicht befischt und gefüttert wurden, waren sie aber offensichtlich auch jetzt nicht auf unser Futter angewiesen.
Letzten Samstag startete ich dann einen generalstabsmäßigen Angriff auf die 4 ½ Hektar Wasserfläche, was ja eigentlich winzig ist gegenüber den Gewässern die ich sonst befische, das kann doch nicht so schwer sein!!!
Neues Futter kam zum Einsatz, sich rasch auflösende Pellets sollten die üblichen Partikel und Boilies ersetzen, da an Plätzen an denen man runtersieht, letztere oft wochenlang unberührt liegen blieben!Mein größter Trumpf bestand aber aus meiner Tauchausrüstung, mit der ich jeden Tag eine Stunde unterwegs war, um nach Plätzen zu suchen an denen natürliche Fraßspuren zu sehen waren. Trotz Trockentauchanzug bei 9 Grad kein Spaziergang, was ich momentan auch mit einer Grippe bezahlen muss!
Ein Teil meines Planes ging auf, täglich fand ich neue Stellen an denen eindeutig Karpfen aktiv waren, offensichtlich erst vor kurzer Zeit!
Der zweite Teil des Planes war allerdings das wirkliche Problem- ich fing trotz all dem Aufwandes die nächsten Tage nichts, absolut kein Zupfer, auch bei Max, der ebenfalls schon einige Zeit am Wasser war!
Als Max dann heimfuhr, überlegte ich ernsthaft ob ich auch abbrechen soll, zum Glück bliebs nur bei diesem Gedanken und ein paar Minuten nach Mitternacht kamen dann endlich die so lang erwarteten Piepser aus der Funkbox! Zwar sehr zaghaft und nicht wirklich der großkarpfenmäßige Über-vollrun , aber immerhin1
Die Meter bis zum Fisch waren wie immer endlos, aber als der Schlagschnurknoten durch den Spitzenring rumpelte, war das wie ein Startsignal für „meinen“ Karpfen! Da das Kraut schon sehr stark zusammengefallen war, hatte er freie Bahn, und die nützte er auch wirklich aus- 25 Minuten zog mich die Kampfsau mit dem Boot über das Wasser, bevor er endlich im Kescher war!
33 lange, kalte und dunkle Tage hat es gedauert, aber dieser Schuppi war für mich die würdige Entschädigung für diese trost- und bisslose Zeit!
Neuer Rekord an unserem Gewässer, aber was besonders für die Zukunft spricht, ist das enorme Wachstum! Nicht weniger als 3,5 Kilo seit dem letzten Fang vor 6 Monaten!!!

LG Schurl!

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