Freitag, 6. November 2009

Fulica atra

Endlich , 26 Oktober Nationalfeiertag, und das aller Beste - Montag, Muuuhahahah ! Ein 3 tägiges Wochenende stand vor der Tür und um es in einen kleinen Kurzurlaub ausarten zu lassen nahm ich mir Freitag kurzfristig frei.
Nach einem Angelpartner schaute ich mich nicht lange um, denn mit Richard, einem donausüchtigen Fischerkollegen, wollte ich schon lange eine gemeinsame Session machen. Doch ein „Heimspiel“ am Fluss gönnte ich ihm nicht, und somit ging es an eine beschauliche Schottergrube im Tullnerfeld.Donnerstagabend trafen wir dann bei leichtem Nieselregen und 8C° Außentemperatur ein. Da Richard das Gewässer noch nicht kannte und es schon vollkommen dunkel war, beschlossen wir kurzerhand unsere Zelte aufzubauen und bis zum nächsten Morgen mit dem Loten zu warten.Der nächste Tag wurde obligatorisch mit einer heißen Tasse Kaffee und einem Glimmstängel eingeläutet und bis zur Mittagszeit hatten wir dann endlich den Aufbau geschafft.Die Fallen waren beködert und warteten nur noch darauf fein säuberlich abgelegt zu werden.Doch bevor dies noch erledigt war, durften wir schon Andi, der auf der gegenüberliegenden Seite Platz genommen hatte, bei einem sagenhaften Drill zusehen und kurze Zeit später sah ich mich schon mit seiner Spiegelreflex in Händen und durfte einen herrlichen 15+ Schuppi ablichten! Bei einem kurzen Plausch erzählte er denn auch noch von seiner nächtlichen Action und das hörte sich schwer nach großem Fressen vor den Wintermonaten an! Muahahaha, ich bin dabei! Ich hätte noch gern ein wenig weitergeplauscht, aber in meinen Fingern juckte es mächtig und nicht lange später langen dann auch alle Montagen, perfekt platziert, auf aussichtsreichen Spots. Es kann losgehen ……………........... doch die Ersten 24 H war nicht ein Ton aus dem Bissanzeiger zu hören !
Was war da los? Falsche Tiefe ? Falsche Spots ? Falsche Montage ? ………….wir hatten uns zwar absolut nichts vorzuwerfen, dennoch wurde wieder tief in die Trickiste gegriffen.
Da wurde gedippt, ummantelt, aufgepopt, es „muss“ ein Fisch ans Band! Am Abend wurden die „neuen“ Wunderwaffen wieder fein säuberlich abgelegt. Die Nacht verlief leider wieder ruhig, doch am nächsten Morgen vernahm ich endlich den ersten, nicht von mir erzeugten, Piep aus der Funkbox. Mit einem Höllentempo ging es raus zur Rute. Die Spitze wippte noch ein wenig und der Swinger war gefallen. Karausche? Als ich aufsah um das Gewässer genauer inspizieren sah ich einen beachtlichen Wellenring an der Wasseroberfläche, genau über einem meiner Spots. Ich rieb mir die Augen, denn ich konnte nicht glauben, dass da Karpfen an meinen Platz rollen! Gut so, denn nicht allzu lange später tauchte der vermeintliche Fisch wieder auf und da wurde mir klar………………………………..Fulica atra, oder auch gemein Blesshuhn genannt.Diese kleine, putzige, quietschvergnügt Ausgeburt der Hölle!!!Lange hat es nicht gedauert bis sie meinen neuen Spot auf 3,5m Tiefe gefunden hatten. Schöne Bescherung und nach dem zweiten Geziehe an meiner Montage beschloss ich sie zu kontrollieren und neu Auszubringen. Schwerer Fehler! Denn durch das nachfüttern ließ das Federvieh nicht mehr vom Platz ab! Kaum beim Pod angekommen schon der nächste Zupfer auf der „Blesshuhnrute“. Ganz fein! Doch Sie schafften es einfach nicht mir die zwei harten 20er BFT Zenith Murmeln vom Haar zu stibitzen.Meiner momentanen Laune zu trotz, zeigte sich an diesem Wochenende, nun doch das erste mal die Sonne am Himmel. Sie hatte es endlich geschafft, den Hoch und Tiefnebel der letzten beiden Tage zu verdrängen und die leichte Erwärmung war herzlich willkommen. So ließen wir uns die Selbige auf den Latz scheinen und genossen den herrlichen Tag. Den halbstündlichen, unbarmherzigen Attacken des gemeinen Blesshuhnes zu trotz, ließ ich die Montage liegen und spannte nach jedem „Anheber“ einfach nach. Richard konnte es nicht glauben, dass ich die Rute am Spot beließ, doch ich war mir meiner Sache sicher.Das steife Vorfach war nahezu verhedderungsfrei und da die Blesshühner immer noch Interesse an meinem Hakenköder zeigten, musste Dieser doch auch leicht von meinem Zielfisch gefunden werden und ich sollte Recht behalten. Als Richard gerade neben meinem Pod stand, meldete sich mein Delkim zum wiederholten Male… Piep, Piep, Pieeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeep, oh Yes, das war kein nerviges Federgetier und kurze Zeit später saß ich schon im Boot und fuhr dem gehakten Fisch entgegen. Als der Schlagschnurknoten endlich auf der Rolle war, begann ich den eigentlichen Drill, der sich zu einem gewaltigen Kampf entwickelte!Es war einfach Traumhaft, mitten am Wasser, die wärmende Herbstsonne im Nacken und unterm Boot tobte ein mächtiger Gegner. Eine Kulisse wie im Bilderbuch! Immer wieder zog er mich in Richtung der unterspülten Baumwurzeln, doch mit ein wenig gelöster Bremse und dem E-Motor konnte ich verhindern das er darin Unterschlupf fand und nach einer geschlagenen halben Stunde bekam ich endlich Überhand. Meter um Meter ließ er sich nun langsam in die Höhe pumpen und nach dem ersten Blasenteppich der vor mir in die Höhe schoss, dachte ich schon an einen Wels. Doch der vermeintliche Siluro entpuppte sich als mächtiger Schuppenkarpfen, den ich beim zweiten Kescherversuch endlich ins Netz buxieren konnte………….. YES, was für ein Wasserschweinderl! Mit breitem Grinsen fuhr ich zurück zum Platz, wo Richard auch schon gespannt wartete.Nach der obligaten Fotosession wurde der Fisch noch verwogen und vermessen und natürlich sofort wieder released.Was soll ich sagen? Heute lachte nicht nur die Sonne vom Himmel, auch mir schien Sie nun aus dem Allerwertesten ;)! 26kg auf 110cm. What a Fish !
Zu guter letzte erzählte mir Richard noch, dass er seine Kamera während meines Drills parat hatte und trotz der Distanz einige Minuten auf Video bannen konnte. Der weitere Nachmittag und die darauf folgende Nacht blieben leider ohne Aktion und das sollte auch, bis zu unserer Abreise am nächsten Tag, so bleiben.
So verhasst Sie auch sein mögen und so oft Sie mir schon den letzten Nerv raubten, Fulica atra, Oh du mein Götterbote ;)
tinti

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen