Montag, 30. November 2009

Operation Monster-Rudd : Negativ !

28.November 2009 - welcher "normale" Mensch, setzt sich an solch einem Datum ans Wasser, und versucht tatsächlich stundenlang noch eine Monster-Rotfeder aus der kristallklaren, lebenden aber saukalten Flüssigkeit, zu fangen? OK, die sogenannten "Normalen" sind vorerst ausgeschieden. Dann gibts aber noch die Besessenen, die es bei derartigen Wetterbedingungen keinesfalls zu Hause aushalten, aber trotz der Realität der bösen Wassertemperaturen versuchen, der Natur ein Bein zu stellen. Mit 7m Bolognese und feinstem Geschirr.Obwohl ich getüftelt, taktiert, Montagen u. Bebleiung verändert, jeden anwerfbaren Spot, jede mögliche Wasserschicht bis zu einer Tiefe von 7 Metern abgefischt, und 6 Stunden nicht nachgelassen habe, bin ich nicht belohnt worden. Ausser ein paar äußerst zaghaften Zupfern konnte ich in der ganzen Zeit keinerlei Aktivitäten am Köder verbuchen, habe stundenlang den Schwimmer auf der spiegelglatten Wasseroberfläche fixiert, um am Schluss schon mit 18er Mustad und einer einzelnen Made auf das Miniatur-Rotauge zu hoffen. No Trikot - ka Leiberl.Nichts desto Trotz, auch wenn ich heute abgebissen habe, möchte ich euch eine meiner "sonst fängigen" Wintermischungen vorstellen, die zur eisigen Jahreszeit schon sehr gut Fisch gebracht hat, und diese dann auch relativ gut zu halten waren. Grundsätzlich sagt man, daß im Winter, bei extrem klarem Wasser, sehr dunkles Futter zu bevorzugen ist, da helles Futter am Grund die Weissfische eher abschreckt, weil sie während dem Fressen einen zu starken Kontrast zum Futterteppich bilden. Dann dürften sich aber Rotauge und Konsorten bei klaren Bedingungen, nie über Sand oder Schotter aufhalten und dort fressen, welche These mir aber äußerst gewagt vorkommt. Egal. Ich bin nämlich der Meinung, daß man genausogut, wenn nicht noch besser, mit einer eher neutralen "Helligkeit" des Futters fängt. Für einen mehrstündigen Tagesansitz um diese Jahreszeit benötige ich grundsätzlich nicht mehr wie rund 2,5 kg feine Sensas-Angriffsmischung, welche sich oftmals bei mir um folgende Kombination handelt:
1kg 3000er Gros Gardon, 1kg 3000er Farine Competition Pastonchino (gelb), etwa 60-70gr Additive Attractive Breme und ca. 20-30gr 3000er Farine Competition Koriander.Dann nur mehr langsam, aber kontinuierlich anfeuchten, einen eher geringen Lebendköderanteil hinzufügen, und ein paar faustgroße Ballen formen. Zwei , drei gröbere Kugeln vor dem Fischen auf den Spot, und während dem Angeln nur mehr tischtennisballgroße Bälle nachfüttern, um so die Fische nicht zu übersättigen, aber am Platz zu halten.Theoretisch ist das so. Und praktisch hat es auch schon oftmals geklappt. Nur leider nützt Einem das gar Nichts, wenn sich keine Fische im anfischbaren Bereich aufhalten, welches wohl die für mich einleuchtenste Erklärung für diesen erfolglosen Ansitz darstellt. Was wäre aber gewesen, wenn ich mit Pinkies oder Zuckmückenlarven angegriffen hätte? Verdammt. Hauptsache ich war an der frischen Luft...
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Sludge

Mittwoch, 25. November 2009

Bat in the belfry

Daheim wieder am Hauswasser.
Nach dem der Sonntag recht gut verlaufen ist und ich nun etwas Zeit hatte ging es wieder ein wenig an den Teich.
Montag war von der Ausbeute und vom Wetter her, man kann es ruhig zugeben, echt kacke.
Eisig, windig und verregnet.
Ich würde meinen Hund bei solch einen Wetter nicht rausschicken.
Aber einer stellt sich dann doch ans Wasser.
Einer der es anscheinend wirklich wissen will. Oder einfach nur nicht ganz dicht ist.
Reden wir nicht lange rum! Der Montag brachte den erwarteten Blank.


Giftig, schnell eine Klasse für sich...Abu EON-Pro. Dem Luke sei Dank für seine Multitipps.

Am Dienstag ging es dann mit den Volvos unter den Jerks und den Bulldogs ans Wasser.
Mental darauf vorbereitet den nächsten Schneider einzufahren.
Doch es sollte anders kommen.
Bei, man könnte schon frühlingshafter, Temperatur zupfte ich meine Raubritter durchs Wasser.
Und es sollte nicht lange dauern bis ich endlich wieder meine EON-Pro im Drill einsetzen konnte.
Zwar kein Riese aber der langersehnte Fisch biss endlich wieder mal.
So werden mit kleinen Erfolgen die endlosen Stunden am Wasser wieder belohnt und ich konnte heuer meinen zweiten Kunstköderzander an der Hauslacke verbuchen.



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Chris

Montag, 23. November 2009

Am Anfang war das Feuer...

...und dann brach die Biss-Orgie herein. Ja, das waren sie wohl. Die letzten Nächte am Ufer im Jahre 2009. Und wie es die Tradition so will, wurden die natürlich am Hauswasserl verbracht. Nachdem der Horstman auch unter der Woche fleissig gefüttert hatte, und die Wetterbedingungen um diese Jahreszeit, alles andere als schlecht einzuordnen waren, kam es so, wie wir es wohl nicht für möglich gehalten hätten. Denn von Freitag bis Sonntag bekamen wir zu dritt ( obwohl der Tom erst am Samstag zu uns gestossen war ), sage und schreibe 20! unglaubliche Bisse, von denen wir 18 verwerten können. 20 Bisse in nicht mal 48 Stunden - und das Ende November bei einer Wassertemperatur von 7°C.Der einzige, vielleicht nicht unmittelbar bittere Nachgeschmack, ist die Tatsache, daß von den 18 gelandeten Fischen, nur ein Einziger die magische 10 Kilo Grenze überschritten hatte, und bereits der 2te Gelbe der Session war. Leider kamen wir, an die von Horst vorgelegten 11,40kg nicht mehr heran, was aber aber keinesfalls die Erkenntnis schmälerte, daß wir scheinbar alles richtig gemacht hatten. Selbst an einem Gewässer, das mit Sicherheit nicht in die "Hardcore-Kategorie" einzuordnen ist, muss man erstmal so einen Lauf haben. Viel besser kann es eigentlich nicht mehr funktionieren. Wirklich der Hammer. Man kann sich beschweren und raunzen, was man will, doch langsam aber sicher, neigt sich die Saison dem Ende zu. Der eine oder andere Tagesansitz wird mit Sicherheit noch drinnen sein; zumindest so lange bis uns die Aussentemperaturen den finalen Schlusstrich unter die Rechnung ziehen, und die Gewässeroberflächen, vom Flüssigen in den festen Zustand mutieren. Möge uns diese physikalische Misere vielleicht diesen Winter erspart bleiben, wobei das wohl einen äußerst gewagten Wunsch darstellt. Doch wie wir alle wissen, ist es die Hoffnung, die zuletzt stirbt.
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Sludge

Sonntag, 22. November 2009

Nebel des Grauens

Nach dem die letzten Wochen wieder endloses Werfen, Warten und Blanken angesagt war, versuchte ich dieses Mal mein Glück in Klosterneuburg.
Schief konnte nichts gehen und zu verlieren hatte ich nach den letzten Wochen auch nichts mehr.
Wer ganz unten in der anglerischen Futterkette steht kann nichts mehr verlieren.
Er kann nur noch überleben.
So ging es bei Nacht und viel mehr Nebel an die Donau.
Schon die Fahrt war eher zum Auslassen, da die Straßenverhältnisse bescheiden und der Nebel es auch nicht einfacher machte.

Eines war vom ersten Augenblick klar.
Das wird keine Aufgabe für Ofenhocker. Der Wind peitschte unfreundlichst einen die feuchte Luft um die Nase und der Nebel kroch durch jede Öffnung die er in der Kleidung finden konnte.
Südseefeeling schaut anders aus.
Da man gerne auf Fußmärsche verzichtet ging es direkt vom Parkplatz die Böschung runter, über Steine durchs Flussbett und auf der anderen Seite wieder die Böschung rauf.
Einmal nicht aufpassen und Ausrüstung inklusive Angler nehmen ein Vollbad.
Bei Temperaturen um die 4° kein sehr prickelnder Gedanke.

Auch dieses Mal schaute es nicht wirklich nach Sternstunden aus.
Die Stunden vergingen und es wollte wie gewohnt nichts beißen.
Vielleicht stehen meine Sterne im Moment doch eher auf Untergang und mein persönliches Horrorscope spielt das Lied vom Tod.
Bis sich dann doch noch ein Zander meiner erbamte und sich meinen Gummifisch schmecken lassen wollte.

Eigentlich könnte ich ab jetzt in Winterpause gehen. Schlecht war das Angeljahr nicht und ich könnte mich gemütlich zurücklehnen und die Kälte, Kälte sein lassen.
Wär da nicht diese Stimme die mich immer wieder ruft.
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Chris

Freitag, 20. November 2009

33 lange, kalte und dunkle Tage!

33 lange, kalte und dunkle Tage! Genau so lang ist es inzwischen her das auf unserem Wasserl der letzte Karpfen gefangen wurde! Es war an dem Wochenende als ich mit Alex draußen war, als in der ersten Nacht bei Sturm und Regen ein feiner, fetter Spiegler den Weg in meinen Kescher fand und wir noch dachten, das ist das Ende der vorher schon einige Zeit anhaltenden Beißflaute!
Schließlich begann jetzt der goldene Herbst, in dem die Karpfen, vor allem die großen, wie verrückt fressen und sich auf alles stürzen was ihnen vor die wulstigen Lippen kommt!
Keiner hielt es für möglich das es tatsächlich 33 lange, kalte und dunkle Tage dauern würde, bis wieder ein Bissanzeiger losheulte!
Da die Fische die letzten 20 Jahre nicht befischt und gefüttert wurden, waren sie aber offensichtlich auch jetzt nicht auf unser Futter angewiesen.
Letzten Samstag startete ich dann einen generalstabsmäßigen Angriff auf die 4 ½ Hektar Wasserfläche, was ja eigentlich winzig ist gegenüber den Gewässern die ich sonst befische, das kann doch nicht so schwer sein!!!
Neues Futter kam zum Einsatz, sich rasch auflösende Pellets sollten die üblichen Partikel und Boilies ersetzen, da an Plätzen an denen man runtersieht, letztere oft wochenlang unberührt liegen blieben!Mein größter Trumpf bestand aber aus meiner Tauchausrüstung, mit der ich jeden Tag eine Stunde unterwegs war, um nach Plätzen zu suchen an denen natürliche Fraßspuren zu sehen waren. Trotz Trockentauchanzug bei 9 Grad kein Spaziergang, was ich momentan auch mit einer Grippe bezahlen muss!
Ein Teil meines Planes ging auf, täglich fand ich neue Stellen an denen eindeutig Karpfen aktiv waren, offensichtlich erst vor kurzer Zeit!
Der zweite Teil des Planes war allerdings das wirkliche Problem- ich fing trotz all dem Aufwandes die nächsten Tage nichts, absolut kein Zupfer, auch bei Max, der ebenfalls schon einige Zeit am Wasser war!
Als Max dann heimfuhr, überlegte ich ernsthaft ob ich auch abbrechen soll, zum Glück bliebs nur bei diesem Gedanken und ein paar Minuten nach Mitternacht kamen dann endlich die so lang erwarteten Piepser aus der Funkbox! Zwar sehr zaghaft und nicht wirklich der großkarpfenmäßige Über-vollrun , aber immerhin1
Die Meter bis zum Fisch waren wie immer endlos, aber als der Schlagschnurknoten durch den Spitzenring rumpelte, war das wie ein Startsignal für „meinen“ Karpfen! Da das Kraut schon sehr stark zusammengefallen war, hatte er freie Bahn, und die nützte er auch wirklich aus- 25 Minuten zog mich die Kampfsau mit dem Boot über das Wasser, bevor er endlich im Kescher war!
33 lange, kalte und dunkle Tage hat es gedauert, aber dieser Schuppi war für mich die würdige Entschädigung für diese trost- und bisslose Zeit!
Neuer Rekord an unserem Gewässer, aber was besonders für die Zukunft spricht, ist das enorme Wachstum! Nicht weniger als 3,5 Kilo seit dem letzten Fang vor 6 Monaten!!!

LG Schurl!

Donnerstag, 19. November 2009

Rollercoaster´s Finest!

Was war das nur für ein Wochenende gewesen. Hätte man mir vorher gesagt, daß es so kommt, wäre ich vermutlich in schallendes Gelächter ausgebrochen. Aber genau so kam es. Endlich war wieder der Freitag erreicht, und so saß ich in der Arbeit zählte die letzten Stunden und Minuten. In meinem Geiste wurde bereits gefüttert, fuhr ich schon die Montagen aus, stand mit krummer Rute im Boot, und freute mich über gigantischen Fänge. Und die Zeichen standen meines Erachtens gut. Sehr gut sogar. Hatte doch mein Angelkumpane Tom, der mich zu der Session an diesem Gewässer eingeladen hat, und bereits seit gestern vor Ort auf Karpfenjagd war, schon mächtig in der Nacht auf heute, zugeschlagen. Die Fische waren trotz 8°C Wassertemperatur also noch äußerst aktiv, was wirklich Hoffnung machte, und Zuversicht gab. Da konnte was gehen.Dann war es soweit. Jetzt mit dem Bike heim, Ruten und den restlichen Teil der Ausrüstung ins Auto packen ( der Großteil wurde natürlich schon in der Früh verladen…logisch, oder? um die Sekunden wär es gegangen…;), und dann gings ab wie die Post, ans etwa 40km entfernt gelegene Augewässer, in dem die dicken, großen alten Karpfen nur darauf warteten, von mir gefangen zu werden. So hab ich´s mir jedenfalls die ganze Zeit herbei gewünscht. Aber ich hatte dieses Jahr schon öfter diese Art von Wünschen gehabt. Eigentlich vor jedem Ansitz. An jedem Gewässer, dass ich dieses Jahr befischt habe. Und ich hatte 2009 schon so viel Pech beim Angeln genießen dürfen. Gemeine Blanks.Böse Aussteiger. Abrisse. Wetteralpträume. Pffff. Nicht nachdenken. Irgendwann muss ich doch auch mal Glück haben. Einmal nur dieses Jahr. Bitte.Ich brauch kein Übermonster, keinen Lebensfisch. Nur Einen über 15kg …NEEEIIIN ! da war sie nun wieder diese Zahl, obwohl ich mich ja vom Gewichtsdruck sooo befreit gefühlt habe. Verdammte 15 Kilogramm. Das muss doch möglich sein.Vor Ort wurde ich von Tom empfangen, und als sich die Schottergrube mit ihrem farbenprächtigen Ufersaum vor mir auftat, war es wieder mal Gewissheit. Da konnte man sagen was man wollte; der Spätherbst war einfach die schönste Zeit am Wasser, auch wenn es durch die äußeren Bedingungen meist beschwerlicher, als im Frühjahr oder Sommer war. Aber das nahm man doch gerne in Kauf, wenn man bedachte, dass der Herbst ja die vielzitierte „Big Fish-Zeit“ war, und gerade so spät im Jahr die gute Chance auf einen Dicken, besser denn je wäre. Hmm. Bei mir war es leider noch in keinem Jahr so. Niemals.Doch was dann in den nächsten 48 Stunden geschah, ist eigentlich mit Worten kaum zu beschreiben, und darum werde ich diesmal hier in erster Linie, die Bilder wirken lassen. Eine Achterbahn der Gefühle, die es aber verdient, genauer erzählt zu werden. Kann ich diese Geschichte, auch nur annähernd so wie ich sie erlebt habe, auf reales oder virtuelles Papier bringen, wird sie mit Sicherheit demnächst zu lesen sein.Ich fange den ersten 20+ Spiegler in meinem Leben. Unpackbar...Und damit nicht genug, kann ich in der Nacht noch einen 17,10er nachlegen. Die mit Abstand zwei größten Fische meiner Saison 2009, innerhalb weniger Stunden. Muahahah. Es lief, nach bösen Niederlagen, endlich mal wie am Schnürchen.Mein besonders herzlicher Dank geht diesmal an den Tom, der mir diese Chance erst ermöglicht hat, und an den Karpfengott, der mich die Chancen verwerten ließ, und mir solche Prachtexemplare servierte. BIG THX Amgos !
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Sludge