Mittwoch, 31. August 2011

Hundstage!



Die Kombination der angesagten Hitzewelle mit der Tatsache das meine bessere Hälfte auch manchmal Urlaub braucht, waren überzeugende Argumente um auch meine Arbeit ruhen zu lassen und wieder ans Wasser zu fahren. Immerhin waren seit dem fast 3-wöchigen Kroatienurlaub im Juli auch schon wieder einige Tage die mit Arbeit vergeudet wurden, vergangen, und man(n) ist ja nicht mehr der Jüngste, somit war ich schnell zu einer zehntägigen Pause überredet!!!
Donnerstags am Hauswasser angekommen, wurden die Fallen schon bei einiger Hitze scharfgemacht.
Freitag Abend streifte uns gerade ein mächtiges Gewitter als eine meiner Ruten ablief! Am Vortag, beim Auslegen dieser Rute, sah ich unter einem Krautteppich nahe am Ufer unseren dicken Spiegler schwimmen, Somit wurde die Montage bis zum Spitzenring gekurbelt und gut einen Meter unter das Kraut geschoben und abgelegt. Das Ganze in nur einem halben Meter Wassertiefe!
Als der gehakte Fisch erstmals an die Oberfläche kam, erkannte ich sofort, es war die Fressmaschine, die Gegenwehr hielt sich aber in Grenzen, man kennt sich ja und will sich nicht unnötig weh tun...! Die Wiegeprozedur, wie zu erwarten wieder neues Höchstgewicht, wurde durch den nächsten Biß unterbrochen, der sich als weiterer fetter Spiegler herausstellte! Innerhalb von nur zehn Minuten etwas über 40 Kilo Karpfen, so darf ein Urlaub beginnen!!!


Am nächsten Morgen verirrten sich noch 2 halbstarke Schuppis, wovon mir der kleinere eine fast 20-minütige Krautschlacht lieferte, bevor die Hitzewelle wirklich voll eintraf!


Täglich beobachtete ich vom Boot aus die lethargisch an der Oberfläche stehenden Fische, weit über 30 Grad, windstill, jetzt war klar, keine Chance auf einen weiteren Biss!
Abkühlung wurde erst für das kommende Wochenende angesagt, und somit hatte ich die Wahl zwischen Heimfahren in die stickig, heiße Wohnung, eventuell sogar von einem Kunden zur Arbeit genötigt werden oder am Wasser zu bleiben, ohne Chance auf eine Fisch, stinkend herum liegen, kaltes Bier trinken, und abends tote Tiere grillen!
Die Endscheidung war SEHR schnell getroffen!
In den nächsten Tagen gabs nur wenig Ablenkung, sowohl ein Hecht als auch ein kleiner Wels stürzten sich im Hitzewahn über meine Knödeln und insgesamt 3x wurde ich von Ästen, die Biber über die Schnüre zogen, geweckt!
Die letzten beiden Jahre war es nur einer dieser lästigen, kanadischen Holzfäller der am Teich sein Unwesen trieb, eigentlich dachten wir er wäre schwul, aber leider hat er nun sein Glück gefunden und rodet gemeinsam mit seiner Familie die Ufer!


Freitags dann endlich Wind, der das Wasser bis zum nächsten Tag um 2 Grad abkühlte und tatsächlich lief Samstag früh eine Rute ab! Wieder in nur einem halben Meter Tiefe direkt neben dem Ufer, leider hab ich’s an diesem Platz aber etwas übertrieben, das Kraut war zu dicht, das Blei löste sich nicht und somit tat der 8er Mugga das einzige was ihm übrig blieb- er bog sich auf!
Nur zwei Stunden später war ich dann allerdings schon leicht sauer, als sich beim nächsten Biss nach wenigen Sekunden starker Gegenwehr ein weiterer Karpfen empfahl- ausgeschlitzt!!!
Aber egal, voll motiviert wurden am Nachmittag die Ruten im immer stärker werdendem Sturm ausgelegt, allerdings nicht mehr seicht in Ufernähe, sondern an die altbewährten tiefen Plätze die mir heuer schon die größten Fische brachten! Leider konnte ich die vierte Rute nicht mehr umlegen, da ein starkes Gewitter über die Au zog.
Nur 2 Kilometer entfernt fand auf der Donaubühne in Tulln trotz der Unwetter eine Veranstaltung statt, die pünktlich um zehn Uhr während einer Regenpause mit einem mächtigen Feuerwerk gekrönt wurde! Fast hätte ich bei dem Wirbel den Bissanzeiger nicht gehört, aber einige Minuten später war ich tatsächlich im Boot, der Regen setzte wieder ein, der Motor streikte, im Kescher einer der größten Schuppis vom Wasser und das Paddel war eigentlich fast zu klein um gegen den Sturm anzukämpfen! Rechts von mir der Höhepunkt des Feuerwerks, links und hinter mir mehrere Gewitter und dazwischen ich in Unterhose und klatschnassem Pulli...! Eigentlich schade es das diese Situation nicht auf Band gibt!
Ab Mitternacht war der Himmel wieder sternenklar, das Wasser spiegelglatt und zwei weitere Fische fanden als Abschluss dieses Urlaubs den Weg in meinen Kescher. Kurz ärgerte ich mich über die vierte Rute, die noch immer im seichten Wasser lag, ja die Gier, aber vier Fische in einer Nacht das wärs gewesen...!
.Als Dank für die schlaflose Nacht wurde ich am Morgen mit einem der schönsten Sonnenaufgänge die ich gesehen habe, belohnt!

Schurl

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