Montag, 8. August 2011

Balkan Express!

Mitte Juli waren endlich alle Arbeiten erledigt und auch die anstrengendsten Kunden „befriedigt“ und somit war endlich Zeit, um gemeinsam mit Michael Zado ein paar Wochen nach Kroatien zu fahren!
Als wir in Wien den Inhalt seines Autos in meinen Bus räumten, staunte ich nicht schlecht über die Menge an Futter die er mit hatte, bin zwar selbst überzeugter Schütter, aber mein germanischer Freund übertrifft mich bei weitem...!


Unser erstes Gewässer war eine rund 20 Hektar große, (meistens) eher leicht zu befischende Schottergrube an der ich heuer schon einige dicke Karpfen fangen konnte. Die ersten Tage wollten wir ganz gemütlich beginnen, was dann auch so war, denn mein Freund Mario, der dort viel angelt, sagte uns schon im vorhinein, das momentan nichts läuft! Nur mit Mühe konnten wir ein paar mittelprächtige Spiegler fangen, was im Vergleich zu den anderen Anglern am Wasser schon ein kleiner Erfolg war!


Leider wird dieses an sich recht schöne Gewässer immer mehr kommerzialisiert, unter anderem bietet ein selbsternannter Kroatienprofi im Netz der Weisheit Reisen auch dorthin an! Fast ganz selbstlos bringt er Angler gegen die kleine Vermittlungsgebühr von 50 Euro an verschiedenste Gewässer, wo diese dann den doppelten Kartenpreis bezahlen dürfen...!
Ironischerweise schimpft sich das dann auch noch „Exklusivgewässer“! Für mich nicht leicht verständlich, aber einige brauchen es halt so?!?

Nach vier Tagen ging für uns die Fahrt aber weiter, am nächsten von mir geplanten Gewässer gab es einige Schwierigkeiten und so landeten wir auf einer über 100 Hektar großen Schottergrube, an der unser eigentlicher Urlaub begann!


Auf einer Halbinsel wurde das Camp errichtet und die Fallen auf verschiedene Spots gebracht. Leider liegt der interessanteste Platz in knapp 400 Meter Entfernung, wo wir auch mit der üblichen Schüttaktion begannen, man glaubt gar nicht wie viel Arbeit es ist um 50 Kilo Boillies auf rund 500 qm zu verteilen! Nach nur knapp einem Tag bestätigte sich aber wieder einmal mein Leitspruch „Gutes Futter kann nur durch VIEL mehr gutes Futter ersetzt werden“, als bei Michaels Rute ein kurzer, fetter Spiegler anbiß! Zum großflächigem Anfüttern mischten wir verschiedene Sorten, als Hakenköder und direkt daneben wollten wir die neuen Knoblauchkugeln testen, die auch voll einschlugen! Im Laufe der nächsten Tage kam der Balkanexpress, wie wir die „Knobis“ tauften, voll ins laufen, täglich wurden die Bisse mehr und wir näherten uns langsam der 20 Kilo- Marke! Die Einheimischen Angler die uns regelmäßig besuchten (und uns auch die verschiedensten kulinarischen Genüsse mitbrachten) staunten nicht schlecht, sowohl über die Futtermenge, weiterhin gut 20 Kilo täglich, als auch über die für dieses Gewässer doch recht hohe Menge an Karpfen!


Der See ist sehr tief, die meisten Bisse kamen in 18 Meter Tiefe, anfangs nur um die Mittagszeit, aber mit jedem Tag wurde die Beißzeit länger, die Fische rollten am Platz und waren später auch in der Nacht aktiv. Aufgrund der großen Distanz und verschiedener Hindernisse verloren wir leider auch einige Fische, darunter denn wahrscheinlich größten, der mich fast eine halbe Stunde „beschäftigte“ bevor er sich in einem Netz oder Seil verfing und verabschiedete! Das Angeln in so großen Distanzen ist aber auch sonst kein Honigschlecken, insgesamt fast zwanzig Kilometer waren wir mit dem Boot unterwegs um die beiden Ruten an den Platz zu bringen! Vom Einkurbeln der knapp 400 Meter Schnur, egal ob mit oder ohne Fisch, möchte ich gar nicht reden...!

Das Wetter war herrlich, fast 40 Grad und wir hatten noch eine Menge Zeit! Wir waren einfach gut drauf und fingen Fische, die meisten davon jungfräulich, so soll Urlaub sein!!!
Telefonisch hörten wir vom schlechten Wetter in Österreich, das dann aber leider langsam auch zu uns kam- Regen, Sturm, Gewitter und stark fallende Temperaturen setzten nicht nur uns zu, leider schlug es sich auch auf den Appetit der Fische, wir fingen zwar auch in der nächsten Woche noch weiter, aber bei weitem nicht so gut wie vorher. Die lokalen Angler hatten uns vorgewarnt, die Karpfen sind hier sehr wetterfühlig, und immerhin fiel die Wassertemperatur an der Oberfläche innerhalb von 2 Wochen von 28 auf 19 Grad!


Nach insgesamt 18 Tagen brachen wir vorzeitig ab, das Wetter sollte sich auch weiterhin nicht bessern, am Weg heim waren Michael und ich aber trotzdem zufrieden, auch wenn der richtige Dickfisch nicht dabei war, konnten wir doch ein paar anständige Fische fangen, einige nette Leute kennen lernen, ein paar Kilo haben wir auch zugenommen und eines ist ganz sicher- Der nächste Urlaub kommt bestimmt!

Schurl

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