Montag, 11. Januar 2010

Gute Zeiten, schlechte Zeiten!

26. Dezember! Endlich beginnt mein schon zur Tradition gewordener Silvester- Angelurlaub!
Wie schon letztes Jahr war der Bin El Quidane in Marokko das Ziel und auch mein langjähriger Angelpartner Michl war wieder mit dabei.
Alles wie gehabt, nur diesmal hatten wir mit dem See noch eine kleine Rechnung offen, der hammerharte, lupenreine Blank vom Vorjahr schmerzt immer noch ganz schön!
Okay, auch in Marokko ist Winter und die Bedingungen sind um diese Zeit nicht die Besten, aber es gibt genug Fische, die 2500 Hektar dürfen auch keine Entschuldigung sein, also werden wir doch nicht 2 mal hintereinander ohne Fisch heimfahren?!

Die Anreise verlief eigentlich fast ohne Probleme, obwohl es eigentlich nicht mehr viel gibt das uns noch erschüttern könnte, und sogar unser Fahrer wartete diesmal vorm Flughafen und nicht wie beim letzten Mal in einer anderen Stadt!
Kurz nach 6 Uhr morgens standen wir am See, um 7 an unserem ersten Platz am linken Ende der Bucht beim Basiscamp (an dem wir dann aber bis zum Ende blieben) und schon vor Mittag warteten unsere Ruten auf den ersten Marokkaner.
Allerdings war die ersten 3 Tage absolute Funkstille- sollte es etwa doch möglich sein???

Am 30. Dezember erlöste uns ein Babykarpfen und in der nächsten Nacht blies uns ein kräftiger Wind wohl eine große Zahl an Fischen an unseren Platz!
Was danach folgte war einfach nur vom Feinsten- meistens Sonne, milde Nächte und täglich mehrere Karpfen! Wie einfach es doch sein kann!
Wir fischten in ca. 100 Meter Entfernung an einer Kante die von 5 auf 9 Meter verlief, und die Bisse kamen auf allen Ruten, was darauf schließen ließ, das die Fische permanent am Platz waren.

Insgesamt verbrauchten wir fast 200 Kilo Mais und Boilies, aber auch die dreifache Menge wäre nicht zuviel gewesen. Die meisten Bisse bekam ich auf Atlas-Boilies, eine recht einfache aber sehr wirkungsvolle Kugel die unten hergestellt wird.
Einziger Wehrmutstropfen- der Großteil der Karpfen war unter 5 Kilo, da aber jeden Tag zumindest ein größerer dabei war, mussten wir in den sauren Apfel beißen und uns durch die Unmengen an Babys „durchfischen“! Außer uns waren 5 Italiener am See und konnten insgesamt nur 5 Kleine fangen, das und natürlich unser Ergebnis vom Vorjahr ließ uns aber die Gewichte vergessen!

Nahezu alle Karpfen waren gut genährt und kugelrund, zum Teil wirkten sie als würden sie zerplatzen. Auch ein „Quasimodo“ verirrte sich auf eine meiner Ruten, aber trotz mehrfach verkrümmten Rückgrad war er wohlgenährt.
Die Kampfkraft der marokkanischen Karpfen ist unbeschreiblich, und manchmal fuhr ich 15 Minuten hinter einem 10 Kilo Fisch mit dem Boot hinterher!
Leider verloren wir einige gute Fische da wir aufgrund des immer wieder aufkommenden Sturmes nicht ins Boot konnten! Kein gutes Gefühl mit gekrümmter Rute am Ufer zu stehen und das Ergebnis schon fast sicher zu wissen!
Am drittletzten Tag hatten wir mit 16 Bissen den Rekord und freuten uns schon auf das Finale! Allerdings kam dann eines der schwersten Unwetter das ich je erlebt habe auf, und wir verbrachten die letzten 2 Tage fast ausnahmslos im Zelt!

Die Heimreise war dann wieder so wie es eigentlich für uns „normal“ ist, alles aufzuzählen würde den Rahmen sprengen. Schneesturm im Atlasgebirge kombiniert mit Heckantrieb und Sommerreifen waren nur der Anfang, zum Teil schikanöse Kontrollen in Casablanca, eine Horrorlandung im Schneesturm von Frankfurt, ein gestrichener Weiterflug und eine 7 stündige ICE-Fahrt nach Wien gekrönt von verschwundenem Gepäck waren ein „würdiger“ Abschluss unseres Urlaubes!

Erwähnen möchte ich noch den gleich gut gebliebenen Service vor Ort, nette, hilfsbereite Guides und ausreichend Verpflegung!

Danke Marokko, wir sehn uns bald wieder!!!

LG Schurl

















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