Mittwoch, 23. Dezember 2009

Eine kleine Adventsgeschichte !

Es war einmal, an einem eiskalten Tag im Advent. Zwei Männer brachen auf um an einen kleinen See inmitten einer winterlichen Aulandschaft zu gelangen. Sie wollten ihr Boot rechtzeitig, bevor es von einer dicken Eisschicht eingeschlossen wurde, an Land bringen. Am Weg durch den Wald zum See rätselten sie, ob es noch möglich wäre, ein letztes Mal in diesem Jahr den Fischen nachzustellen oder ob bereits eine Eisschicht dies verhindern würde.
Am Ende des Waldes angekommen, lag der See eisfrei vor ihnen. Nun war es für beide klar, sie mussten noch einmal ihr Glück versuchen. Obwohl der Jüngere der beiden beteuerte keine Angelausrüstung mitzuhaben, so fand er nun doch eine Spinnrute und eine Box mit Kunstköder in seinem Fahrzeug. Der Ältere musste sich mit einer kleinen, von einem anderen Angler vergessene, Teleskoprute begnügen. Ganz nach seiner Art, griff der Jüngere der beiden in die Köderbox um nach dem Köder zu greifen, der im vergangenen Jahr schon ein paar gute Fische brachte. Dem Älteren blieb die Wahl der wohl auszumusternden Gummifischerl. Er griff nach einen unscheinbaren Hechtimitat, dass der Jüngere eher abwertend kommentierte. Der alte ließ sich jedoch nicht beirren und montierte den kopflastigen und schnell sinkenden Kunstköder an der Rute, bei der selbst einem Fünfjährigen ein fetter Grinser ausgekommen wäre.
Nun hatten die Beiden schon einige Runden am See ihre Köder geschleppt und der eisige Wind, gepaart mit den Minusgraden zehrte an ihrer anfänglichen Euphorie. Die einzigen Aktivitäten bestanden darin, ab und zu eine Zigarette zu rauchen oder den Köder von hängen gebliebenem Kraut zu befreien. Diesen extremen Bedingung ausgesetzt, veranlassten den Jüngeren wieder einmal sein wahres „Ich“ zu zeigen. Voller Häme versuchte er den Alten zu ärgern indem er ihm nicht dokumentierte Fänge als unwahrscheinlich unterstellte. Es dauerte allerdings kaum mehr als zehn Minuten als dieser Denunziation ein jähes Ende beschert war. Nun hatte diese Spielrute, die bestenfalls für Köderfische ausgelegt ist, die Möglichkeit, sich zu beweisen. Sie tat es bravourös und half einem schönen Hecht auf die Lösematte im Boot. Nun verstummte der Jüngere.Die untergehende Wintersonne verhinderte einen Ausgleich des Jüngeren, trotz Köderwechsel.
Und so kam es, dass der Ältere mit seiner Familie die Weihnachtsfeiertage mit einem herrlichen Mahl verbringen konnte – ohne Fisch, denn der feiert Weihnachten im Teich. Der Jüngere kehrte in sich und zog an einen See in einer fernen Wüste. Dort versucht er vermutlich noch in hundert Jahren einen Fisch zu fangen.

Was lernen wir daraus? Achte die Alten, hab Vertrauen in dein Tackle und sei es noch so minderwertig, und ... sei nicht frech.

Schöne Feiertage!
the K

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