2014 - ein neues Angeljahr galt es zu bezwingen...
Nach dem sehr milden Winter startete ich bereits im März meine neue Saison. Ausgerüstet mit der Feeder ging es zum ersten Mal an´s Wasser. Mit verschiedensten Madenkombinationen versuchte ich mein Glück. Es stellte sich jedoch heraus, dass die Wasserschweine Miniboilies bevorzugten.Ein zufriedener Start, alles richtig gemacht! Nun stand auch noch ein kurzfristiger Besuch in Österreich an.
Mein Habschi lud mich ein, ein wenig befischtes Wasser gemeinsam zu befischen. Voller Vorfreude machte ich mich auf den Weg. Nach einer kleineren Abweichung von der direkten Fahrtroute, kam ich endlich an.
Die Freude war groß, das Wasser lag sauber da, mein Habschi schon alles vorbereitet.
Nun, da ich in meinem Revier nur vom Ufer aus alles werfen, füttern und sonstiges darf, stand ich vor ungewohntem Terrain. Wasserpflanzen bis an die Oberfläche, ein paar einzelne freie Stellen...puh.
Aber er war da!
Mein höchst motivierter, engagierter Ureinwohner, aus dem schönsten Bundesland Österreichs. NIEDERÖSTERREICH. Darauf legte er viel Wert, trotz der Nähe zum Burgenland, nicht mit dessen Einwohnern verwechselt zu werden. :-)
Er half mir wo es ging. Scheinbar war das auch der Grund, weshalb er daraufhin den Nachmittag und Teile des Abends einfach verschlief.
Gefangen haben wir, oder besser er. Trotz einer Wetterkapriole mit Temperatursturz um die 14°C, gelang es uns Fische bis über 28 Kilo zu fangen. Es freut mich noch heute, den dicksten Fisch für ihn, vom Boot aus gekeschert haben zu dürfen. Auch gehen mir seitdem ein paar Grasfische nicht mehr aus dem Kopf....
Wieder zurück in Deutschland.
Das Jahr entwickelte sich prächtig, die Erfolge stiegen, wären da nicht diese verdammten Aussteiger und Hakenaufbieger...
Haken eines renommierten Herstellers gaben selbst bei Fischen der 4 Kilo-Klasse nach. 8 Packerl, ab in die Tonne...ohne Aussicht auf Ersatz vom Verkäufer.
Rigs verändert, mit neuen Haken wieder angegriffen. Die rasanten Bisse blieben jedoch aus.
Trotzdem ging die Fehlerquote gegen Null. Fast 100% Bissausbeute über mehrere Wochen.
Da war es mir gerade recht, dass ein Kamerad zu Fischen kam. Er war bereits einen Tag eher am Wasser und konnte gut auf der vorgefütterten Stelle punkten. Am nächsten Tag traf auch ich ein und durfte nach Regenschauern und Gewitter ebenfalls zuschlagen.
Die Beißlaune unserer Freunde ließ jedoch beständig nach und eine bleierne Schwere legte sich aufs Gewässer.
Trotz der allmählich sich verschlechternden Bedingungen, konnte ich mein Heimspiel 14:9 gewinnen. ;-)
Tage später befischte ich den Platz, der recht produktiv schien. Doch die Bisse blieben aus. Bis auf zwei Fische, ging nichts mehr...
Köderwechsel, Futterstrategie verändert, Platzwechsel - nichts half. Nase voll.
Auf dem Hosenboden sitzt er - das Glück hatte mich endgültig verlassen.
Was war der Grund für die Misere?
Das warme, trockene Wetter, die landwirtschaftlichen Nutzflächen machten es den Wasserbewohnern und ihren Jägern schwer. Die Blaualgen nahmen zu.
Aussichtslos!
Selbst die osteuropäischen Dauerfischer verließen ihre Stammplätze.
Auch als amtierender Weltmeister kommt man irgendwann an seine Grenzen, ein Revierwechsel musste für mich her, dringend!
+++ 6 Wochen ohne Fisch +++ +++ 6 Wochen ohne Fisch +++ +++ 6 Wochen ohne Fisch +++
Da kam mir doch das Angebot eines befreundeten Anglers recht, bei ihm mitzufischen. Was sonst nicht so meine Sache ist, nahm ich wahr.
Eine alte Schottergrube mit Flussanbindung! Was kann es besseres geben? Irgendeine Brachse, Weißfisch oder was auch immer müsste hier doch einschlagen.
Tja, Fehlanzeige... Ziemlich ruhig die Lage. Unglaublich.
Doch zur Überraschung fing ich einzelne, gute Karpfen, darunter meinen zweitbesten des Jahres. Welch ein Wandel!
Leider währte das Glück nur kurz. Umbaumaßnahmen, unterstützt mit EU-Fördermitteln, machten mir das Fischen unerträglich. Bagger, Raupe und Muldenkipper dröhnten...
Somit beschloss ich, das letze Fischen auf Karpfen am zuletzt durch Blaualgen verseuchten Wasser durchzuführen, eine letze Nacht wenigstens.
Siehe da, Wasserwerte verbessert, von den Blaualgen fast keine Spur mehr, versuchte ich mein Glück. Belohnt wurde ich am folgenden Morgen mit zwei Fischen, nachdem ich am Abend zwei, unglücklicherweise verlor...
Nun, was das neue Jahr bringen wird, weiß ich nicht. Nur so viel, dass es bestimmt wieder spannend wird...